Spreu und Weizen

Eine Erzählung über das Aufwachsen eines jungen Mannes im letzten Jahrzehnt der DDR, der immer wieder aneckt, sich nichts vorschreiben lassen will. Und das hat Folgen …

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Plot

„Spreu und Weizen“ ist eine Erzählung der Möglichkeiten. Vor dem Hintergrund einer Jugendentwicklung in der DDR bleibt jedem Leser die Wahl, wie er wohl selbst entscheiden würde, befände er sich in der Rolle des Erzählers. Dabei zieht sich der Faden durch sämtliche Bereiche dieser Gesellschaft, vom Schuljungen über die erste Liebe bis hinein in die Wirren von Partei und Staatssicherheit. Letztlich fällt es schwer, Ewald seiner Entscheidungen wegen in eine Schublade stecken zu wollen, denn er passt in keine von ihnen, nicht als Täter, nicht als Opfer. Viel zu sehr hängt alles zusammen, werden menschliche Nöte und gesellschaftliche Zwänge verständlich und nachvollziehbar. Das ist spannend erzählt, beschreibt die Verhältnisse der DDR in trefflicher Weise und verliert dennoch an keiner Stelle den Humor. Und dass der Leser zudem den Eindruck bekommt, als könnten die Ereignisse auch in jedem anderen Land geschehen sein, macht deutlich, wie sehr es Ewald gelungen ist, hinter die politisch verordnete Starre zu sehen, um eine Bewegung in unserem Wesen aufzuzeigen, die sich in allen Menschen wiederfinden lässt.

Die Zeit im real existierenden Sozialismus der DDR war eine harte. Das sollte nicht vergessen werden, auch wenn es verständlich ist, aus dem Vergangenen immer das Gute im Gedächtnis zu behalten.

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Frank Ewald
Spreu und Weizen_Print

Buchauszug

„Im Fach Staatsbürgerkunde hat er eine Eins, im politischen und ge­sellschaftlichen Leben der Schule gehört er zu den Aktivsten. Dementsprechend auch seine verdiente Ernennung zum Gruppen­führer bei den Wehrsporttagen. Und von seinen sportlichen Er­folgen, die er für unsere Schule errungen hat, ganz zu schwei­gen. Eine feine Sache, werden einige von Ihnen jetzt sagen. Was hat der eigentlich vor dem Fah­nenappell zu suchen? Nun, liebe Jugendfreunde, er ist der berühmte Wolf im Schafs­pelz. Denn zum wiederholten Male hat Herr Steinert seine vertrauens­volle Position aus­genutzt, um die sozialistische Ordnung zu untergraben und auszuhöhlen. War es vor ei­nem halben Jahr noch sein lauter Ruf nach einer Opposition zur Sozialistischen Ein­heitspartei, so ist er diesmal sogar zur Tat geschritten und hat selbst bestimmt, wer in unserem Vaterland zur Waffe greifen darf und wer nicht. Unter Ausnutzung des christlichen Ideals hat er gegen die Befehle der Offiziere verstoßen und den Schüler Toralf Benn eigenmächtig von den Schießübungen be­freit. Herr Steinert setzte sich somit in eklatanter Weise über die bestehenden Vorschriften hinweg. Zur Bestrafung für dieses grobe Vergehen und den dadurch entstandenen Schaden am Staat wird der Ju­gendfreund Max Steinert mit einem Strengen Verweis in seine Kaderakte bestraft. Des weiteren wurde ihm der Gruppenführertitel aberkannt. Wir alle hoffen, dass Herr Steinert während seines künftigen Ehrendienstes in der NVA ge­nügend Zeit zur Reue und Einsicht hat, damit sich derartiges Verhalten in seinem Leben nicht wiederholt und wir alle stolz sein können, dass auch er zu einer sozialistischen Per­sönlichkeit heranreift, die an unserer Schule ihre Fundamente erfahren hat. Freundschaft!“

Was Leser/innen über Spreu und Weizen sagen

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Spreu und Weizen

Für Leser und Leserinnen, die Einblick haben möchten, wie sich das Alltagsleben in der DDR zugetragen hat.